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Der Weg ist das Ziel!

Es gibt also viele Chancen und Herausforderungen bei der Erprobung neuer Partizipationsformen. Aber davon sollte man sich nicht abschrecken lassen. Denn der Weg ist das Ziel: Auch bei der Entwicklung neuer Formen können und sollten andere mitwirken! Die Ideen und Interessen aller „Beteiligten“ sollten auch in den Entstehungsprozess einfließen. Daher ist auch der Weg das Ziel und eine erste Chance für mehr Beteiligung.

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Vorherige These: Spielregeln und Transparenz sind wichtig!

Spielregeln und Transparenz sind wichtig!

Beteiligung beruht ganz wesentlich darauf, die Meinungen und Vorschläge aller Beteiligten ernst zu nehmen. Dennoch wird es nicht gelingen, alle Ideen und Positionen „unter einen Hut zu bekommen“. Daher ist es wichtig, dass die InitiatorInnEn von Beteiligungsprozessen deutlich machen, was aus den einzelnen Vorschlägen geworden ist, wieso der eine Vorschlag umgesetzt und der andere verworfen wurde.

Transparenz ist aber nicht erst am Ende des Beteiligungsprojektes wichtig, sondern muss sich wie ein roter Faden durch das gesamte Vorhaben ziehen. Gute und ausgewogene Informationen sind die Basis für Entscheidungen und das erste wichtige Signal dafür, dass man die zu Beteiligenden und deren Meinungen wertschätzt.

Ebenso wichtig ist, dass von Anfang an klare Spielregeln aufgestellt sind, wie die Impulse aus dem Beteiligungsprozess in die Entscheidungsfindung einfließen: Ist es ein Votum, das vom Vorstand o.Ä. aufgegriffen werden kann, gibt es eine endgültige Entscheidung durch das Partizipationsprojekt?Welche Stimme haben die Ergebnisse von Beteiligungsprojekten bei der endgültigen Abstimmung, wenn z.B. der formale Beschluss durch ein bestimmtes Gremium gefasst werden muss?

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Vorherige These: Beteiligung als dauerhafter Dialog!

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Beteiligung als dauerhafter Dialog!

Ernst gemeinte Beteiligung setzt auf Seiten der Organisationen voraus, dass sie nicht nur punktuell, sonder immer an der Meinung ihrer Mitglieder interessiert sind. Organisationsstrukturen müssen daher weiterentwickelt werden, so dass die Organisationen kontinuierlich informieren und einen Rückkanal bieten, der es z.B. den Mitgliedern ermöglicht, sich einzubringen und ggf. auch weitere Themen anzusprechen und die darauf auch ein Feedback der Organisation bekommen.

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Vorherige These: Inhalt, Methode und Ziel müssen stimmen!

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Inhalt, Methode und Ziel müssen stimmen!

Beteiligung sollte nicht nur um der Beteiligung Willen ermöglicht werden. Nicht für jedes Thema ist jede Partizipationsform geeignet. Inhaltliche Zwänge, gesetzliche Vorgaben, finanzielle Rahmenbedingungen u.a.m. können den Entscheidungskorridor so stark einschränken, dass letztlich nur über die „Farbe der Türklinken“ entschieden werden kann. Lohnt dies ein breit angelegtes Beteiligungsverfahren? Die Fragestellung muss auch die notwendige Relevanz für diejenigen haben, die beteiligt werden sollen.

Die Prüfsteine für Beteiligung, die für die „Offline“-Beteiligung junger Menschen entwickelt wurden, sollten auch bei Online-Partizipation berücksichtigt werde und dafür weiterentwickelt werden – dazu findet ihr auch etwas in meiner Keynote:

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Vorherige These: Keine Angst, Macht abzugeben!

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Digitale Partizipation ermöglicht neue Strukturen!

Wenn wir digitale Medien für die Partizipation in traditionellen Organisationen einsetzen, dann sollten wir nicht versuchen, die tradierten Strukturen digital nachzubilden. Wir sollten die Chance nutzen, darüber nachzudenken, ob die traditionellen Strukturen für die Zukunft sinnvoll und tragfähig sind. Vielleicht bieten digitale Medien ja die Chance, andere Wege zu beschreiten und so eine direktere und unmittelbarere Beteiligung zu ermöglichen.

Wenn diese Prüfung zu dem Ergebnis kommt, dass die bisherigen Strukturen und Wege der Entscheidungsfindung gut sind, können diese durch digitale Medien gestärkt werden; wenn alte Strukturen aber „offline“ nicht richtig funktionieren, ist aus meiner Sicht fragwürdig, ob sie dann plötzlich „online“ funktionieren.

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Vorherige These: Simpel, spielerisch und kurzweilig!

Nächste These: Beteiligungsmöglichkeiten auch „bottom up“ anbieten!

Simpel, spielerisch und kurzweilig!

Beteiligung muss lustorientiert sein und Spaß machen: Die Mitgestaltung der Gesellschaft soll keine Strafe sein, sondern eine Freude! Daran sollten sich auch Beteiligungsmethoden orientieren. Ein gutes Beispiel sind Jugendparlamente: Irgendwann sind die im Zuge der ersten Beteiligungswelle in vielen Kommunen entstanden und in vielen auch schnell wieder verschwunden: langfristige, bürokratische und wenig spaßorientierte Methoden werden nur von wenigen ÜberzeugungstäterInneN angenommen. Lieber also anlassbezogene, kurzweilige Methoden einsetzen – wenn dann bei vielen Beteiligten der Wunsch entsteht, mehr zu machen, kann man dem immer noch nachkommen.

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Vorherige These: Wir brauchen weitere Methoden & Tools!

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Wir brauchen weitere Methoden & Tools!

Häufig fehlt es noch an geeigneten Methoden für die E-Partizipation oder auch an Tools (oder zumindest am Wissen über existierende Tools), für Beteiligung mit dem Netz. Was brauchen wir also?

  • Wir brauchen Informationen über vorhandene digitale Tools und Ideen, wie man diese für die Beteiligung einsetzen kann.
  • Wir brauchen neue digitale Werkzeuge, die bewährte Methoden der Jugendarbeit auch online einsetzbar machen.
  • Wir brauchen Kreativität und den Mut, völlig neue Methoden zu entwickeln.

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Vorherige These: Beteiligung nicht verschlafen!

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Beteiligung nicht verschlafen!

Parteien, Regierungen, Parlamente und auch viele NGOs sind da mit den Beteiligungsmöglichkeiten, die sie anbieten, häufig sehr zurückhaltend. Sie verlassen sich oftmals auf die bekannten demokratischen Mechanismen, wie Wahlen, Petitionen und Mitgliederversammlungen – und tuen sich schwer damit, andere Formen der Beteiligung zuzulassen. Sie haben Angst, Macht und Kontrolle abzugeben und sehen sich an die demokratisch verfassten Verfahren gebunden.
Doch was werden die Folgen sein? Bürgerinnen und Bürger, die es immer mehr gewöhnt sind, sich auch öffentlich zu äußern, werden andere Formen der Einflussnahme wählen. Wenn sie in den bisherigen NGOs keine geeigneten Sprachrohre für ihre Interessen sehen und dort nicht so mitwirken können, wie sie es wollen, werden eigene Organisationsformen entwickeln oder sich den Organisationen zu wenden, wo sie denken, dass ihre Meinung mehr Gewicht hat.

Die Erfolge der Piratenpartei zeigen dies: Die ungewohnten Beteiligungsformen der Piraten (offenere Strukturen bei Parteitagen, Liquid Feedback,..) und sicherlich auch das Besetzen von Themen, die in tradierten Parteien eine unteergeordnete Rolle spielen, verschaffen den Piraten viel Zulauf und viele Sympathien.

Deshalb ist es in meinen Augen wichtig, dass auch tradierte Organisationen neue Beteiligungsformen für sich nutzen – online wie offline! Es gibt viele, teilweise berechtigte, Bedenken bei der Weiterentwicklung der demokratischen Systeme in Staat und Gesellschaft, es gibt aber auch viele Chancen. Und diese Chancen sind es wert, darüber nachzudenken und neues zu probieren.

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Vorherige These: Von kommerziellen Anbietern lernen!

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Von kommerziellen Anbietern lernen!

Sehr schnell haben kommerzielle Anbieter die Chancen der Beteiligung gesehen und nutzen Beteiligung z.B. als Form der Kundenbindung. Sie nutzen den Longtail-Effekt und die Intelligenz des Schwarms: Amazon bietet mehr Informationen zu den meisten Büchern, als es der örtliche Buchhändler leisten kann, McDonalds bietet den KundInnEn die Möglichkeit, selber Burger zusammenzustellen – die besten landen dann (zumindest zeitweiße) im Sortiment.

Solche Mitwirkungsmöglichkeiten nützen KundInnEn und Firmen gleichermaßen: Sie sorgen für mehr Kundenbindung, erzeugen emotionale Nähe, tragen dazu bei, die Qualität des Angebots zu verbessern und vermitteln wenigstens den KundInnEn den Eindruck, selber etwas bewegen zu können.

Wie wär‘s also, wenn die Kinder und Jugendlichen aus einer Stadt zukünftig selber ihr Wunsch-Ferienprogramm – ähnlich wie den Burger bei McDonalds – online zusammenstellen und über die Vorschläge der anderen abstimmen könnten?

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Vorherige These: Beteiligung für alle ermöglichen

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Beteiligung für alle ermöglichen!

Ein Aspekt darf aber auch nicht übersehen werden: Die Zahl derer, die sich aktiv (online) beteiligen, ist relativ gering – und viele politische oder gesellschaftliche E-Partizipations-Projekte werden zurzeit leider nur von wenigen BürgerInneN genutzt.

Dabei ist festzustellen: Je komplexer das Thema und um so komplizierter die Beteiligungs-Methode, um so weniger Menschen machen mit: Die einfache Meinungsäußerung z.B. durch den „gefällt mir“-Butten bei Facebook oder die digitale Unterschrift z.B. bei Campact und Avaaz nutzen viele UserInnen, die Beteiligung bei Bürgerhaushalten oder als 18. Sachverständiger mittels Liquid Democracy bei der Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ ist deutlich geringer.

Ein bekanntes Phänomen: Auch zur Wahl gehen mehr Leute, als sich in Parteien engagieren oder gar kandidieren. Die E-Partizipation bietet aber die Chance durch kontinuierliche Beteiligungsangebote und verschiedene Methoden, das Interesse an gesellschaftlichen und politischen Themen und der Mitbestimmung zu steigern. Dafür braucht es einfache Tools und gut aufgearbeitete Informationen. Wir brauchen „Appetizer“, die Lust auf Beteiligung machen und als Einstieg für die intensivere Auseinandersetzung mit einem Thema dienen können, und wir brauchen auch weitergehende Beteiligungsmöglichkeiten für die, die sich für ein Thema besonders interessieren.

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Vorherige These: Bildungsauftrag: Partizipation

Nächste These: Von kommerziellen Anbietern lernen! (folgt demnächst)